Zusammenfassung
Unter den verschiedenen Formen der philosophischen Schriftstellerei Nietzsches finden sich überraschend viele Dialoge, deren Form und Funktion bislang kaum untersucht wurden. Der Beitrag gibt einen ersten Überblick über Nietzsches Einsatz von Dialogen, analysiert ihre formalen Strukturen und zeigt einige ihrer philosophischen Implikationen auf. Viele Dialoge erweisen sich hierbei als erstaunlich modern, insofern sie traditionelle Erwartungen unterlaufen und gerade nicht darauf angelegt sind, Gesprächspartner zu überzeugen oder zu überreden. Auf dieser Basis werden auch Ansätze zu einer Philosophie des Gesprächs bei Nietzsche skizziert.
Abstract
The dialogue as a philosophical form in Nietzsche? Among the many literary forms of Nietzsche’s philosophical writings there are surprisingly many dialogues. Up until now, their style and function have not been explored at all. This article gives a first overview of Nietzsche’s application of dialogues, analysing the formal structures and showing possible philosophical implications thereof. Many dialogues reveal themselves as astonishingly modern, in as far as they do not correspond to the traditional expectations of convincing or persuading the dialogue partner. Departing from this perspective the article will describe Nietzsche’s approach to a philosophy of dialogue.
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